Thursday, September 8, 2022

Luxor-iös

7.9.2022

Nachdem wir, etwa eine Stunde früher als geplant, gegen 22:00h gelandet sind, stellen wir gleich nach Ausstieg fest, dass wir eindeutig in Vegas sind - in der Halle mit den Gepäckbändern stehen nämlich die ersten Spielautomaten. Mit Leuten dran. Am späten Abend.
Das zweite Indiz ist die Hitze, die uns jenseits der Türen entgegenschägt - klar, wir sind in der Wüste. Dass aber nachts um halb 11 noch 38°C herrschen, hätte ich dann doch nicht gedacht.

Das Auto, das Micha im Vorfeld über den ADAC gebucht hat, müssen wir noch abholen. Das Terminal für die Autoverleihe erreichen wir nur per Bus, in dem bereits pausenlos aus einem Bildschirm amerikanisch nervtötende Werbung quakt. Viva Las Vegas.

Bei Autovermietung Alamo (bisschen komischer Name für ein Unternehmen, aber ok) gehen wir mehrfach sicher, dass die über den ADAC gebuchten Details stimmen, dann nehmen wir unser Auto entegegen. Wir dürfen uns zwischen einer silbernen Toyota Limo und einem Dodge Charger entscheiden - die zählen als dieselbe Gefährtsklasse (auch ok). Wir nehmen den Dodge in olivgrün. Micha freut sich. 

Bevor wir uns auf den Weg zu unserer Bleibe am neuen Strip machen, brauchen wir noch schnell etwas zu essen - auf dem Flug (Delta) gab es nämlich zwar genau 117 Filme zur Auswahl, aber keine Mahlzeit bei 4 Stunden Flug. Die Wahl fällt auf In-N-Out Burger, eine Kette aus Kalifornien, von der ich Amerikaner aus den Südwest-Staaten schon oft habe schwärmen hören. Und wir müssen ihnen Recht geben; nicht nur passt die Inneneinrichtung, die stilmäßig sehr in den 50ern verblieben ist, wunderbar zu meinem Outfit, die Burger und Pommes werden tatsächlich frisch für jede Bestellung zubreitet und sind simpel, aber lecker.

Auf zum Hotel! Unsere ersten beiden Nächte - unter der Woche, daher in Vegas spottbillig - haben wir im Luxor gebucht. Das ist ein Hotel mit Ägypten-Thematik, weshalb natürlich die Tutanchamun-Sphinx vor der Tür und eine in die Nacht leuchtende Pyramidenspitze nicht fehlen dürfen. Um das Hotel zu finden ist das tatsächlich auch ganz praktisch - man folge einfach dem GIANT BEAM OF LIGHT. Die Straßen sind - typisch Amerika jenseits der Nordoststaaten - viel zu breit und viel zu vielspurig, aber mit einer leicht sprunghaften Google-Navigation bekommen wir das ganz gut auf die Reihe.

Das Luxor ist... something else. Ein wirklich (buchstäblich!) schräger Anblick von innen. Gebäude in einem Gebäude, die Pyramide ist auch innen als solche klar erkennbar, weil die Flure der Stockwerke zur riesigen inneren Halle nur mit einer Ballustrade abgegrenzt sind. Wir werden auf Stock 4 untergebracht. Quasi das D-Deck der Vegas-Hotels. Trotzdem brauchen wir unsere Zimmerkarten, um überhaupt den Aufzug nutzen zu können (der maximal bis Stock 5 von... 30? fährt). Man bemüht sich um den Flair von Exklusivität und VIP-Status, auch wenn der Teppichboden aussieht wie schonmal gegessen. Der erschwingliche Strip hat seine Glanzzeiten definitiv hinter sich. Das sagt auch der Wasserfleck an unserer Zimmerdecke. Das Bett ist trotzdem sehr gemütlich.

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