Sunday, October 21, 2012

noch 2 Wochen...

Baltimore hat mir wirklich gut gefallen. Vielleicht liegt's daran, dass ich einfach ne Schwäche für (schöne, große) Häfen hab, aber ich fands echt schön; deswegen war ich auch einen Tag länger da als geplant und habe jetzt nur insgesamt 2 Nächte in Philly - morgen gehts nach wie vor nach New York. Ich bin schon richtig gespannt...
Noch zu Baltimore: Ich habe den Hafen gründlich abgemetert, war beim Fells Point, in Hampden uuuund im Visual Arts Museum, das war auch mal was anderes - sonst sind Museen nicht so mein Hauptinteresse, aber das war echt super. Wo sieht man sonst schon Bälle aus 18000 BHs?
An meinem letzten Abend hab ich noch eine nette Deutsche kennen gelernt, wir hatten das 12er-Zimmer wieder für uns allein (abgesehen von einer Maus, die wir, in Hinblick auf die optimistisch titulierte Mausefalle "Victor", Vinctus getauft haben).
An der Basilica fanden leider gerade Renovierungsarbeiten statt... wie scheinbar an jeder zweiten Ecke in den USA im Moment :D Dafür konnte ich aber jeden Morgen vom Fenster aus draufschauen.






Ich glaube, die letzten Etappen werde ich jetzt doch mit Greyhound (würg) zurücklegen, macht preislich wirklich nen immensen Unterschied und auf den kurzen Strecken ist es erträglich... mal davon abgesehen, dass die Beinfreiheit in den Zügen bzw. Abteilen für Kurzstrecken nicht größer ist als in den Bussen - die Busse wiederum haben aber mehr Beinfreiheit als der, mit dem ich nach Chicago gefahren bin. Das soll jetzt verstehen, wer will :D

Heute bin ich auch endlich mal dazu gekommen, die Postkarten loszuschicken, die ich schon geschrieben hatte - vorher ließ sich immer kein Post Office auftreiben... Briefmarken kosten einen Dollar x_x

Auch Philadelphia gefällt mir gut, die älteren Straßen sind einfach nur wunderschön und das Wetter war heute auch noch perfkt (sonnig-golden, aber nicht zu warm) und ich war mit einem Franzosen unterwegs, den ich gestern in der Küche getroffen hab (ich hab nur die Hälfte seiner englischen Sätze verstehen können) - das empfand mein Körper wohl als perfekten Moment, einen Schwächeanfall zu haben. Meine Theorie ist ja Dehydrierung, aber wer weiß das schon. Wir haben uns dann getrennt, damit ichs etwas langsamer angehen kann - kurz darauf hatte die Kamera dann Sympathiesymptome, soll heißen der Akku war leer. Extrem passend, da ich gerade beim Magical Garden angekommen war, eine schräge Ansammlung unkonventioneller Mosaike aus Müll - super zum Fotografieren mit Tiefenschärfe und das Licht war wie gesagt perfekt und gnagnagna... da vergisst man einmal, den Akku aufzuladen...
Naja. Bevor ich morgen weiterfahre, werd ich mir noch die letzten paar Sachen ankucken, die ich aufgrund meines Zustandes heute nicht geschafft habe. Vielleicht schaff ichs ja auch noch, mich zum Probieren eines Philly Cheesesteaks durchzuringen, aber ich glaube, mir wirds damit genauso gehen wie mit der Deep Dish Pizza in Chicago...

Tuesday, October 16, 2012

Psychoeichhörnchen mit Tomatensoße

Sooo. Jetzt bin ich also in Baltimore, nachdem ich eine Nacht in DC untergekommen bin.
Mein Zug (die Fahrt hat mehr als doppelt so viel gekostet wie im Internet angegeben...) nach DC hat sich mit der Zeit ne ziemliche Verspätung angesammelt, deswegen war gestern Abend eigentlich nichts mehr los; ich hab mich zum Abendessen einfach an zwei College-Studentinnen angehängt, deren Gespräch übers Abendessen ich im Vorbeigehen mitbekommen hatte. Wir waren dann in nem italienischen Restaurant, die Pizza war für amerikanische Verhältnisse richtig gut :P Waren zwei nette Mädels. Beim Heimkommen ist mir ein Klavier in der Lobby aufgefallen - zwar etwas altersschwach und ohne jegliche Pedalfunktion, aber immerhin.
Das hab ich dann erstmal genutzt, bis mich jemand ansprach und fragte, ob sein Freund nich auch mal spielen dürfte - und man, war der gut. Bin dann erstmal mit ihm ins Gespräch gekommen, sehr nett und wir hatten so einige Gemeinsamkeiten, das ist immer sehr schön. Ein Schotte, ursprünglich aus der Nähe von London. Er hat mir gesagt, ich soll im Sommer mal nach Edinburgh kommen. Zu deren Sommerfestival tanzen diverse britische Comedians an- ich glaube, da hab ich gar keine Wahl xD

Heute Morgen war ich dann ein wenig in Washington unterwegs, hab mir eine Telefonkarte besorgt (nur für innlands, aber immerhin...) - das hat dann auch erstmal unnötigerweise o lange geduaert, dass ich keine Zeit mehr hatte, irgendwo reinzugehen (National Gallery o.ä.), aber zumindest konnte ich draußen einige schöne Bilder machen, unter anderem von einem verdammt unheimlichen Eichhörnchen - ich glaub, wenn ich noch 3 Zentimeter näher gekommen wäre, hätte es mich angeprungen und zerfleischt, das sagte zumindest sein Blick...

  




"Baltimore? Da musst du aufpassen...", wurde mir jetzt schon mehrfach gesagt. Sieht auch etwas abgerissener aus als Washington (wobei ich dort schon sehr überrascht war, wie schön und ordentlich das war), aber soooo dramatisch find ichs bisher nicht, zumindest nicht das Zentrum... mein Hostel ist sehr nett, das wiederum ist VIEL schöner als das in DC. Altes Haus, riesig hohe Decken und heute Nacht hab ich ein 12-Bett-Zimmer für mich allein xD
Auch hier gibts ein Klavier - funktioniert sogar das Pedal.
Vorm Einkaufen hab ich erstmal den Typen an der Rezeption gefragt, ob er mit mir kochen mag. Hamwer gemacht. Spaghetti mit Tomatensoße und Grillgemüse. Mal wieder.
Ich saß dann dabei, als er mit seiner WG-Partnerin und deren Kommolitonen Szenen für einen Kurzfilm geübt hat, das war auch mal ein nettes Erlebnis. Also abgesehen vom regnerischen Wetter ein weiterer erfreulicher Tag, zu dessen Ende ich mich jetzt ganz entspannt und bis in die Puppen schlafen legen werde :)

In other (less erfreulichen) News: Ich hab das Gefühl, in der Woche bei Fultons zugenommen zu haben... :/ Dabei hatte ich mich schon so gefreut, einer etwas verminderten Waage zu begegnen...

Friday, October 12, 2012

Im Westen nichts Neues

Hjoah, gab nicht wirklich viel zu schreiben die letzten Tage - ich entspann mich hier sehr schön und genieße die Gesellschaft meiner Gastfamilie :)
Am Mittwoch hab ich Alex' College besucht, das war sehr cool - son amerikanisches Campus ist halt ein etwas anderes Kaliber.
Und heute war ich zu Besuch in Jennys Deutschstunde und hab versucht, das deutsche Schulsystem zu erklären (spontan und ich war nicht im Geringsten nervös, ich glaube ich sollte doch beruflich Vorträge halten :D).
Abgesehen davon ist eigentlich nichts Nennenswertes passiert - morgen Abend gehen wir voraussichtlich noch zur NC State Fair, das sollte interessant werden... :D Achja, und ich hab soeben endlich ein Hostel in Philadelphia gebucht.
Nunja. Hier sind ein paar Bilder vom Campus:


 


Sunday, October 7, 2012

Erste Etappe

Bin jetzt in Raleigh und fühle mich etwas schreibfaul, daher kein großartiges Update - meine letzte Nacht in New Orleas ist etwas ärgerlich verlaufen aufgrund der Leute, mit denen ich unterwegs war, aber das ging vorbei... und die Zugfahrt war zwar schlauchend, aber für ihre Länge sehr erträglich. Auch im Zug hab ich nette neue Bekanntschaften gemacht, ich hatte mich gut mit Essen und Filmen eingedeckt... joah. Also alles so gelaufen, wies sollte :) Gestern hab ich dann nen ruhigen Tag mit Fultons verbracht und heute wird glaub ich auch nicht viel wilder werden - ich werd jetzt glaub ich erstmal meine Wäsche waschen :D

Somit ist die erste "Etappe" der Reise also geschafft und sobald ich Raleigh wieder verlasse, ist die Hälfte rum... das Beste ist, dass ab jetzt die Zugreisen weitaus erträglichere Längen und Uhrzeiten haben werden :D

Achja, und ich hatte ja noch Bilder versprochen; hier sind ein paar von der Fahrt nach New Orleans, vom French Quarter und von meinem Hostel.














Thursday, October 4, 2012

Hippiehostels und Bluesbars

So, nachdem ich jetzt ein paar Tage verhindert war, kommt hier der bisherige Statusbericht aus New Orleans.
Die Zugfahrt war dieses Mal sehr angenehm, tagsüber zu fahren ist immer wieder sehr schön und gemütlich, nur nachts schlauchts ziemlich. Ich sehe mit Grauen den sechs Stunden entgegen, die ich im Bahnhof in Charlotte auf meinen Zug nach Raleigh warten werde... von 1 Uhr morgens bis 7 uhr morgens...

Naja. Jetzt erstmal New Orleans :D
Kurz vor der Ankunft hab ich aus einer anderen Unterhaltung herausgehört, dass eine Französin aus Bordeaux ebenfalls zum India House (mein Hostel) wollte, den Weg aber nicht kannte - da hab ich mich gleich mal als Wegbegleitung angeboten.
Außerhalb des Bahnhofs wurden wir dann von einem Typen, den ich eigentlich nur fragen wollte, ob wir auf die richtige Straße rausgegangen sind, erstmal mit allen möglichen Sachen zugeschwallt, die wir dringend unternehmen und sehen und essen und hastenichgesehn müssen - etwas creepy, aber sehr nett. Dann sind wir erstmal 20 Minuten zur Straßenbahn gewatschelt (wär ja auch Schwachsinn die öffentlichen Verkehrsmittel auch nur annähernd nahtlos ineinander übergehen zu lassen) und dann endlich angekommen.
Ich wusste schon beim Buchen, dass das Hostel etwas unkonventioneller sein würde.
Mein erster Eindruck war trotzdem: Scheiße. Am Rand von nem Ghetto, abgerissen, komisch, ungemütlich. Hab mich dann schon etwas wohler gefühlt, als die beiden Deutschen, die auch in meinem Zimmer waren, bezeugten, dass es ihnen am Anfang genauso ging.
Ich muss auch sagen, man gewöhnt sich echt schnell ein. Es hat seinen eigenen Charme, kann man lieben oder hassen, aber was wirklich nett ist, ist die Atmosphäre. Man kommt sich schon fast wie in ner Kommune vor :D Jeden Abend wird gekocht, kann man was von abhaben (muss natürlich bezahlt werden), Frühstück gibts bis ein Uhr mittags (man kennt seine Pappenheimer) und das ganze Haus und der Hof sind schwindelerregend bunt. Vielleicht komm ich morgen mal dazu, Fotos zu machen.
Es ist auf jeden Fall mal was anderes.
Die letzten zwei Abende war ich mit einigen Leuten im French Quarter unterwegs (Bourbon Street ist echt einfach nichts als ein einziger riesiger Puff, kriegt man den Eindruck), vor allem in der Frenchman Street, da gibts wirklich richtig gute Musik.
Ansonsten gibts hier jetzt nicht so viel zu sehen. Es ist wirklich mehr ne atmosphärische Sache. Gestern hab ich mit einer Deutschen ein bisschen das French Quarter abgemetert. Abends waren wir wieder in den Bars unterwegs, unter anderem waren wir in ner Schwulenbar und haben Transen-Striptease gesehn :DD Den Jungs war danach etwas schlecht, ich hab mich gut amüsiert - das war vielleicht schräg xD

Naja, ich könnte jetzt noch mehr von den Leuten erzählen, von dem schrägen Amerikaner, der sich Nacht für Nacht seine Hostelmiete damit verdient, dass er in eben jener Schwulenbar stript oder kellnert, bis er endlich zu seinem Vater weiterreisen kann, von dem absolut nervtötenden australischen Hipster mit machurischen Wurzeln... also auch oder gerade hier trifft man auf einige Charaktere. Eindeutig ein sehr buntes Erlebnis. Heute war ich mit einer Engländerin im Kunstmuseum und hab sonst eigentlich gar nix gemacht. Mal kucken, was morgen ansteht. Sumpftouren gibts, aber die kosten 50 Dollar, dafür bin ich zu geizig :D

Also alles in allem: Ich versteh, was die Leute hierher zieht. Aber ich freu mich trotzdem sehr auf Raleigh :)

Monday, October 1, 2012

...in the middle of the pouring rain.



Nachdem ich vorgestern Abend und gestern den ganzen Tag mit einigen Architektur-Studenten aus South Carolina (darunter ein Deutscher) unterwegs war – wir waren bei einem Haus von Frank Lloyd Wright, bei einem Jazz-Festival und später in einer Bar zum Football-Schauen – bin ich heute Morgen in Memphis angekommen, übermüdet und durchgefroren. Man gewöhnt sich ja dann doch irgendwann an die Klimaanlagen, aber man kann echt alles übertreiben; die Temperatur im Zug war unter der Außentemperatur (und man bedenke bitte, dass ich über Nacht gefahren bin), weshalb ich bei Ankunft vor Kälte gezittert habe. Hatte zwar mehrfach jemanden darauf angesprochen (und zwar nicht als einzige), aber das war scheinbar nicht im Service inbegriffen.
Nunja. Jetzt sitze ich hier also in Memphis in meinem Motel und bin ziemlich froh, dass ich morgen weiterfahre; der ganze Raum müffelt. Und heute hats den ganzen Tag geregnet. Und meine Schuhe sind an einer Stelle durchgelaufen, ich stand dauernd im Feuchten :D

ABER dafür war ich in Graceland. Wunderschönes Haus und Grundstück, würd ich nehmen :D





Jetzt werde ich mich langsam betten – morgen um kurz vor sieben fährt mein Zug nach New Orleans.